In armenischer Sprache bedeutet das Wort „par“ Tanz. Der Tanz ist eine Bewegung, und die Bewegung selbst ist die visuelle und greifbare Manifestation der Weltsicht und des Denkens der Nation. Das Wort „par“ bedeutet auch der Gebirgszug. Armenien ist voll von Bergen, die entweder voneinander „geboren“ sind oder die Grundlage für neue und endlose Gebirgszüge bilden.
Die Berge symbolisieren den Anfang von allem, den Anfang des Universums, den Anfang, von dem sich der moderne Mensch entfernt hat.
Die traditionellen Tänze sind ein wichtiger Weg, um das Wissen zu bewahren, das die Menschen von Vorfahren geerbt haben.
Wo getanzt wird, tanzen auch die Berge mit.
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Die Tänze in Vorarlberg und auch in Österreich werden meist in Paaren getanzt. Aber auch hier halten sich die Tänzer bei den Händen, sie lassen sich den ganzen Tanz nicht los, sie bilden während des Tanzes eine Einheit.
Die Paare drehen sich um ihre Achse, sie dürfen sich nicht verlieren, ob beim Walzer, bei der Polka oder einem anderen Tanz. Die Tänze stammen aus verschiedenen Tälern, durch die Berge voneinander räumlich getrennt, aber durch die Zusammengehörigkeit der Menschen zusammengeführt.
Die Volksmusik, die den Tanz begleitet, ist von den Bergen inspiriert. Sie spiegelt die Ruhe und Gelassenheit der Almen und ihrer Natur wider.
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Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass der armenische Tanz meistens Kreis-, Linien- oder Bogenformen hat, bei denen die Menschen Schulter an Schulter stehen. Solche Tänze haben jahrhundertelang den Zusammenhalt der Gemeinschaft sichergestellt und das Bewusstsein für die Bedeutung jedes Mitglieds der Gesellschaft geprägt sowie Gleichheit und Respekt unter den Menschen geschaffen.